Deutschlands berühmtestes Polizeirevier
Die Davidwache, oft auch nicht ganz korrekt "Davidswache" mit "s" genannt, ist Deutschlands kleinstes, aber sicherlich berühmtestes Polizeirevier.
Diesen Ruhm verdankt es verschiedensten deutschen und internationalen Fernsehserien, Kinofilmen und Dokumentationen und nicht zuletzt seiner Lage auf dem nicht minder berühmten Hamburger "Kiez", dem Rotlichtviertel rund um die Reeperbahn.
Die Polizeiwache existiert seit 1840. Das heutige Gebäude wurde von Fritz Schumacher entworfen und 1914 fertig gestellt. An dem für Schumacher und Hamburg typischen roten Backsteinbau befinden sich zahlreiche Schmuck-
keramiken, die der Bildhauer Richard Kuöhl gestaltet hat.
Das Gebäude steht mittlerweile unter Denkmalschutz und ist ein Ziel jeder Stadtrundfahrt.
Die Davidwache liegt an der Ecke Davidstraße, von der sie auch ihren Namen erhalten hat, und dem Spielbudenplatz.
Geschichte
Die Geschichte der Davidwache begann im Jahre 1840, als der Hamburger Senat eine Polizeiwache für das vor den Toren der Stadt gelegene Landgebiet St. Pauli bewilligte. Nach kurzer Bauzeit von Mai bis Oktober 1840 wurde das kleine Wachhäuschen an der Ecke Kastanienallee und Davidstraße am 15.10.1840 für die bereits eingestellte Wachmannschaft des "Polizeidistrikts 15" bezugsfertig.
Nach Schaffung weiterer Polizeiwachen in der Umgebung erfolgte 1852 eine Umbenennung in "Polizeidistrikt 27" bzw. "Polizeiwache 27".
Schon 1867 erschien eine Verstärkung der Polizeikräfte auch auf St. Pauli selbst nötig, wodurch ein erhöhter Raumbedarf entstand. Es traf sich, dass an der Ecke Davidstraße und Spielbudenplatz ein 1854/55 erbautes Gebäude des Hamburger Militärs nach dessen Auflösung zur Verfügung stand. Die Wache zog 1868 an diesen Standort um, den sie noch heute innehat.
Nach 31 Jahren, in denen der Polizeiwachdienst einer bürgerlichen Deputation unterstand, wurde die Wache im Jahre 1871 der Hamburger Polizeibehörde -nun als "Polizeirevierwache 13"- zugeordnet.
Mit der weiteren Expansion des Vergnügungsviertels St. Pauli schien um die Jahrhundertwende eine abermalige Erweiterung der Polizeipräsenz angezeigt. Diensträume für Kriminal-, Sitten- und Ausländerpolizei waren unterzubringen, es wurde wiederum ein größeres Gebäude benötigt.
Man entschloss sich zu einem Neubau und beauftragte den Stadtbaumeister Fritz Schumacher mit der Planung eines Gebäudes. Es folgte ein längerer Streit um den geeigneten Standort: Die Bewohner und die Betreiber der Amüsierbetriebe forderten eine Rückverlegung der Wache an den alten Standort in der Kastanienallee, da die ständige Präsenz der Polizei direkt am Spielbudenplatz als dem Geschäft abträglich empfunden wurde. Da der Bauplatz dort aber zu klein war, konnte sich schließlich die Polizei mit ihrem Wunsch nach Erhalt des Standorts durchsetzen.
Ein weiterer Streit, diesmal um die Finanzierung, folgte. Der ursprüngliche Kostenvoranschlag von Fritz Schumacher aus dem Jahre 1911 belief sich auf etwa 115.000 Reichsmark, 1913 wurden die Kosten bereits mit 170.000 Reichsmark veranschlagt. Auch dieser Streit wurde aber schließlich notgedrungen beigelegt.
Nach dem Bau 1913/14 wurde das jetzige Gebäude am 10.12.1914 der Polizei übergeben.
Im Laufe der Jahre erfuhr die Wache weitere Änderungen der polizeilichen Dienststellenbezeichnung: 1937 wurde sie im Rahmen der Vereinheitlichung der Länderpolizeien zur Reichspolizei in "Polizeirevierwache 36" umbenannt, 1953 aufgrund einer Umorganisation der Hamburger Polizei in "Polizeirevierwache 105".
Stets erhalten blieb ihr aber der Spitzname, den sie seit den 1840er Jahren im Volksmunde führte und der Lage an der Davidstraße verdankte.
Am 09.10.1970 endlich verlieh der damalige Innensenator Heinz Ruhnau der Wache das Recht, sich fortan auch ganz offiziell, selbst im Dienstsiegel, so zu nennen: Davidwache.
Nach mehreren umfassenden Renovierungen, die letzten größeren in den Jahren 1969/70 und 1991, wurde im Rahmen einer Neustruktierung der Hamburger Polizei 2003 abermals mehr Platz benötigt.
Die örtlich zuständige Kriminalpolizeidienststelle, zuvor ungünstig in der Stresemannstraße in den Räumen der Nachbarwache untergebracht, sollte mit den Kräften der Schutzpolizei zu einem "Polizeikommissariat" im gleichen Gebäude zusammen gelegt werden.
Nach etwa 15-monatiger Bauzeit wurde am 04.04.2005 der von den Architekten Bernhard Winking und Martin Froh entworfene, 795m2 große Anbau offiziell übergeben und die Schaffung des "Polizeikommissariats 15" verkündet.
Und auch der Anbau ist schon - ein wenig - berühmt: Für ihn wurde vom Hamburger Architekten- und Ingenieurverein die begehrte Auszeichnung "Bauwerk des Jahres" (2004) verliehen.
Die Wache in Film & TV
Postanschrift
Die Postanschrift der Davidwache lautet:
PK 15
Spielbudenplatz 31
D-20359 Hamburg
Davidwache,
Fakten und Zahlen (Stand 2011):
Baujahr: | 1914 (Altbau) 2005 (Anbau) |
Mitarbeiter (PK15): | 124 |
Größe des Reviers: | 0,92 km2 |
Einwohner im Revier: | ca. 14.000 |
Prostituierte: | ca. 300 |
Besucher: | ca. 200.000 pro Wochenende |
© 2009 - A. Noß | Diese Seiten sind KEIN offizielles Angebot des PK 15 ("Davidwache") oder der Polizei Hamburg. | Impressum